Die Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, und das zunehmend fluktuierende Energieangebot regenerativer Quellen sind sowohl für den Industrieofenbau als auch für die Betreiber von Hochtemperaturprozessen eine Herausforderung. Um schon bei der Konstruktion neuer Ofenanlagen, aber auch bei der Steuerung und Kontrolle von Produktionsprozessen in Öfen eine optimale Energieeffizienz und gleichbleibend hohe Produktqualität gewährleisten zu können, sind vernetzte Computermodelle und präzise Messdaten als Grundlage für die Modellrechnungen unerlässlich. Im Projekt sollen entsprechende digitale Werkzeuge für den künftigen Bedarf von Ofenbauern und -anwendern entwickelt werden.
Es soll eine Methodik entwickelt werden, die eine virtuelle Entwicklung von Thermoprozess-anlagen mit Hilfe digitaler Ofenzwillinge mit hoher Vorhersagegenauigkeit ermöglicht. Für die nötige präzise Datengrundlage sollen die am Fraunhofer-Zentrum HTL entwickelten ThermoOptischen Messverfahren TOM_wave und TOM_mech für die Routinemessung der Hochtemperatur-Eigenschaften von Ofenmaterialien qualifiziert werden. Für die so entstehenden Materialdaten soll eine Datenstruktur entwickelt werden, die mit der im Aufbau befindlichen Plattform MaterialDigital (www.materialdigital.de) kompatibel ist.