Die Dekarbonisierung industrieller Produktion mit großen Strom- und Wärmebedarfen kann nur unter Nutzung erneuerbarer Energien gelingen. Da der Energiebedarf in der Industrie kontinuierlich vorhanden ist, das Angebot an Erneuerbaren jedoch zeitlich stark fluktuiert, ist die Transformation nur in Verbindung mit großen Energiespeichern sinnvoll möglich und erfolgversprechend. Eine vielversprechende Option ist eine Kombination aus günstiger lokaler Erzeugung (Solarthermie, PV) und verlässlicher Versorgung (z. B. über Wasserstoff), um gleichzeitig eine hohe Versorgungssicherheit, langfristige Planungssicherheit und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Allerdings existieren hierzu keine branchenspezifischen Versorgungskonzepte für die Strom- und Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien, die ein gesamtheitliches techno-ökonomisches Optimum für die Energiebereitstellung (Erneuerbare), den Energietransport und die Energienutzung – z. B. in Keramiköfen – darstellen.
Ziel des Gesamtvorhabens SOLENKE ist die Entwicklung und Demonstration einer lokalen, CO2-neutralen, auf Erneuerbaren basierenden 24/7-Versorgung mit Strom und Wärme für die Keramikindustrie, die eine 100% Versorgungssicherheit bei bester Wirtschaftlichkeit ermöglicht. In dieser ersten, zweijährigen Projektphase sollen die Möglichkeiten der Integration eines solar getriebenen Energieversorgungskonzepts in die existierenden Keramiköfen von Villeroy&Boch analysiert, mit anderen innovativen Technologien verglichen und die Kosten für den Bau und Betrieb einer Pilotanlage ermittelt werden. Im Erfolgsfall sollen in einer anschließenden zweiten Projektphase eine Pilotanlage aufgebaut und die Machbarkeit im industriellen Maßstab im realen Produktionsbetrieb (bei Villeroy&Boch) demonstriert werden.
Hauptaufgabe des Fraunhofer-Zentrums HTL im Projekt ist die Entwicklung eines Ofenkonzeptes für die Keramikindustrie. Die Aufgaben gliedern sich in vier Arbeitspakete:
Projektlaufzeit | 1.1.2024 bis 31.12.2025 |
Förderung | Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |
Fördersumme HTL | 183.000 Euro |
Organisation |
Verbundprojekt (7. Energieforschungsprogramm des Bundes) |
Projektpartner | Fraunhofer-Zentrum HTL, Villeroy & Boch AG, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.) |
Projektkoordination | Villeroy & Boch AG |
Projektleitung am HTL | PD Dr. Gerhard Seifert |