Faserverbundwerkstoffe bieten gute mechanische Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und hoher Schadenstoleranz. Am bekanntesten sind faserverstärkte Kunststoffe (FKV). Diese können jedoch nur bis maximal 300°C eingesetzt werden. Weit höhere Temperaturen sind mit Keramiken möglich, die mit Keramikfasern verstärkt werden. Diese so genannten Ceramic Matrix Composites (CMC) erreichen Einsatztemperaturen von weit über 1000°C. Das Zusammenspiel von Verstärkungsfasern und der sie umgebenen Keramik wird dabei so eingestellt, dass CMC sich quasi duktil verhalten. Ähnlich wie Metalle brechen sie nicht plötzlich und katastrophal, sondern lassen sich bis zu einem Prozent dehnen, bevor es zum Versagen kommt. Allerdings sind die Herstellkosten herkömmlicher CMC sehr hoch. So liegen die Preise der als Rohstoff benötigten keramischen Verstärkungsfasern bereits bei einigen hundert bis zu einigen tausend Euro pro Kilogramm. Dies begrenzt den Einsatz von CMC auf wenige hochpreisige Anwendungen z.B. in der Luftfahrt oder der Energietechnik. Am Fraunhofer-Zentrum HTL werden deshalb auch kostengünstige CMC entwickelt. Sie nutzen Glas- oder Basaltfasern, die um ein bis zwei Größenordnungen billiger sind als keramische Verstärkungsfasern. Die maximale Einsatztemperatur dieser neuen CMC wird dadurch allerdings auf Temperaturen von ca. 900°C bis 1000°C begrenzt.