Während die Digitalisierung in vielen Bereichen der industriellen Produktion bereits weit fortgeschritten ist, werden Hochtemperaturprozesse oft noch weitgehend analog ausgelegt, überwacht und gesteuert. Das Fraunhofer-Zentrum HTL entwickelt daher seit einigen Jahren Konzepte, um die Digitalisierung im Bereich der Hochtemperaturprozesse voranzutreiben. Ein Schlüsselelement hierbei ist der sog. Digitale Ofenzwilling: Es handelt sich dabei um Computermodelle von existierenden oder noch zu entwickelnden Ofenanlagen, mit denen die Funktionalität der Industrieöfen zuverlässig digital nachgestellt werden kann. Ziele sind die Optimierung und Flexibilisierung der Steuerung bestehender Anlagen und eine wesentlich beschleunigte Entwicklung neuer Öfen. Im Projekt DiMaWert entwickelt das HTL effiziente Methoden zur Kopplung der Wärmeströme im Ofen an die hauseigenen prädiktiven Thermoprozessmodelle (Entbindern, Sintern etc.) sowie Techniken zur möglichst recheneffizienten multiskaligen Abbildung großer Industrieofenanlagen. Die Haupt-Entwicklungsrichtungen der digitalen Ofenzwillinge sind Geschwindigkeit (Ziel: digitaler Zwilling für die Ofensteuerung) oder Präzision (Ziel: virtuelle Ofenentwicklung).