Die Keramikfertigung ist für zahlreiche technische Produkte extrem wichtig. Sie liegt jedoch am Beginn der Herstellkette und steht international unter starkem Preisdruck. Außerdem leidet sie unter Arbeitskräftemangel. Automatisierung und Digitalisierung nach Industrie 4.0 Standard würden die Zukunftsfähigkeit der europäischen Keramikindustrie deutlich erhöhen, lassen sich aber bei den kleinteiligen Fertigungsverfahren aktuell nur schwer realisieren, sodass sich ein deutlicher Rückstand gegenüber anderen Branchen entwickelt hat.
Im Projekt sollen Methoden entwickelt werden, die eine effiziente Einführung von Industrie 4.0-Methoden in der Keramikindustrie ermöglichen. Die Leistungsfähigkeit dieser Methoden soll bis zur Ebene eines Prozessleitsystems (Level 2) an einer am HTL vorhandenen Fertigungslinie für Keramikfasern demonstriert werden. Dort sollen auch Industrie 4.0-Methoden zur Produktverfolgung und zur vorausschauenden Instandhaltung implementiert und getestet werden. In auf dem Projekt Ind4Ker aufsetzenden Verwertungsprojekten sollen diese Methoden dann auf andere Keramikbetriebe übertragen und um Methoden auf der Ebene des Ressourcenplanungssystems (Level 3) erweitert werden.
Am Beispiel der nichtoxidischen Fertigungslinie der Faserpilotanlage des HTL sollen Methoden entwickelt und demonstriert werden, mit denen der Aufwand für die Einführung von Industrie 4.0 bei der Keramikherstellung drastisch reduziert werden kann.
Die Aufgaben gliedern sich in vier Arbeitspakete :
Projektlaufzeit | 1.11.2023 bis 31.10.2025 |
Förderung |
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie |
Fördersumme | 600.000 Euro |
Projektleitung am HTL | PD Dr. Gerhard Seifert / Rainer Richter |