Im Anschluss an die Formgebung ist meistens eine Trocknung notwendig, bevor die Grünkörper im Ofen entbindert werden können. Der Feuchtegehalt muss dabei von Ausgangswerten zwischen 10 und 50 Vol.-% auf ca. 1 Vol.-% reduziert werden. Bei höheren Feuchtegehalten würde das rasche Aufheizen der Formkörper während der Entbinderung zum Sieden der flüssigen Komponente und zur Schädigung der Formkörper führen. Formgebungsverfahren, die üblicherweise eine Trocknung erfordern, sind Schlickergießen, Foliengießen, Feuchtpressverfahren und plastische Formgebungsverfahren wie das Extrudieren. Als Flüssigkeiten werden organische Lösungsmittel wie Alkohole sowie zunehmend Wasser verwendet.
Auch bei langsamerer Trocknung könnten bei falscher Prozessführung durch die Trockenschwindung mechanische bzw. thermische Spannungen entstehen, die zur Verformung der Formteile bzw. zu Rissen führen. Für eine schonende und gleichmäßige Trocknung werden oft viel Zeit, teilweise viele Wochen, und entsprechend viel Platz benötigt. Optimierte Prozessparameter sind meist nicht bekannt. Ziel der Trocknungsoptimierung am Fraunhofer-Zentrum HTL ist es, Trocknungsparameter zu identifizieren, bei denen gerade noch keine Schädigung der Formteile auftritt, die aber die kostengünstigste Trocknung ermöglichen.