Das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL sorgt für energieeffiziente Thermoprozesse und leistet damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzziele. Es bietet Beratungen, Bauteil- und Prozessentwicklungen, Bemusterungen, Messungen und Spezialanlagen an.
Am HTL werden Materialien und Bauteile mit systematischen experimentellen und computerbasierten Verfahren (Integrated Computational Materials Engineering, ICME) entwickelt. Die Expertise reicht dabei von der Bauteilauslegung, der Materialauswahl und dem Materialdesign über Prozessdesign, Prototypenfertigung und Scale-up bis zur Produktkontrolle. Die Materialkompetenz konzentriert sich auf Keramiken und Ceramic Matrix Composites (CMC). Als einzige F&E-Einrichtung in Europa deckt das HTL die komplette Technologiekette für CMC von der Faserherstellung über die textile Faserverarbeitung bis zur CMC-Fertigung ab. Es kann dafür hochgradig automatisierte Anlagen im Pilotmaßstab nutzen und kundenspezifische Lösungen anbieten.
Neben Hochtemperatur-Bauteilen werden auch neue Ofenanlagen – basierend auf Digitalen Zwillingen – entwickelt und Wärmebehandlungsprozesse konzipiert bzw. optimiert. Eine Besonderheit ist, dass die Eingangsdaten für die Computersimulation mit eigens entwickelten Thermooptischen Messverfahren und Sensoren gewonnen werden, was deren Zuverlässigkeit wesentlich erhöht. Außerdem erfolgt eine Validierung der Simulationsergebnisse mit speziell konstruierten Hochtemperatur-Messständen.
Das HTL ist nach ISO 9001:2015 zertifiziert. Es hat über 90 Mitarbeitende und verfügt über ein Jahresbudget von 7 Mio. Euro.