Das HTL verfügt über einen Messofen (TOM_metal), mit dem Wärmeprozesse in Wasserstoffatmosphären bis zu Temperaturen von 1800°C durchgeführt werden können. Dimensionsänderungen können in situ gemessen werden. Der Ofen wird z.B. zur Optimierung pulvermetallurgischer Sinterprozesse eingesetzt. Auch Auslagerungsversuche oder Reduktionsprozesse in wasserstoffhaltigen Atmosphären können in TOM_metal durchgeführt werden.
Außerdem wurde am HTL ein weiterer Messofen (TOM II) entwickelt, mit dem die Atmosphären, die bei der Verbrennung von Wasserstoff oder von Wasserstoff/Erdgas-Mischungen entstehen, flexibel nachgestellt werden. In TOM II können reduzierende, inerte oder oxidierende Atmosphären genutzt werden. Gewichts- und Dimensionsänderungen werden während der Wärmebehandlung gemessen. TOM II wird zur In-situ-Messung von Sinterprozessen in wasserstoffbeheizten Öfen und für Untersuchungen zum Korrosionsverhalten von Hochtemperaturmaterialien unter Wasserstoffeinwirkung eingesetzt. Korrosionsphänomene können im Anschluss an die Auslagerung durch Gefügeanalysen und thermodynamische Berechnungen aufgeklärt werden. Die Optimierung der Sinterprozesse unter Wasserstoff- bzw. Wasserdampfatmosphären erfolgt mit den etablierten Sintermodellen des HTL. Mit Hilfe digitaler Ofenzwillinge kann das HTL industrielle Wärmeprozesse mit Wasserstoff als Energiequelle auslegen.
Am HTL werden außerdem Silizium-freie hochtemperaturbeständige EBC-Schichten (Enviromental Barrier Coatings) entwickelt, wie sie für Anwendungen bei der Wasserstoffverbrennung benötigt werden.