Etwa 7 % der Primärenergie in Deutschland werden für industrielle Wärmeprozesse mit Prozesstemperaturen oberhalb von 1000°C verbraucht. Diese hohen Temperaturen werden hauptsächlich für die Erzeugung und Veredelung anorganischer Werkstoffe sowie die Energieerzeugung benötigt. Die Energiekosten der Wärmebehandlung tragen mit ca. 5–20% deutlich zu den Herstellkosten von Metallen und Keramiken bei. Die Energieeffizienz liegt bisher weit unter dem theoretisch erreichbaren Wert. Ebenso wichtig ist die Materialeffizienz. Diese lässt sich steigern, indem Ausschussraten bei der Wärmebehandlung verringert werden.
Mit dem Projekt EnerTHERM sollten industrielle Wärmebehandlungsprozesse signifikant verbessert werden im Hinblick auf:
• Energieeffizienz
• Materialeffizienz
• Produktqualität
Der Fokus lag dabei auf den Hochtemperaturprozessen mit Temperaturen oberhalb von 1000°C.
Mit dem Projekt EnerTHERM wurde ein wichtiger Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen bei energieintensiven Herstellprozessen geleistet. Es umfasste folgende Schwerpunkte:
• Hochtemperaturcharakterisierung von Werkstoffen
> Entwicklung Thermooptische Messanlagen (TOM)
• Vermessung industrieller Thermoprozessanlagen
> Entwicklung Mobiles Analysesystem
• FE-Simulation und Optimierung von Thermoprozessen
• Entwicklung von HT-Materialien
• Entwicklung von Systemen für HT-Anwendungen
Im Projekt EnerTHERM erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit den Betreibern und Herstellern von Wärmebehandlungsanlagen sowie den Herstellern von Hochtemperaturmaterialien und -bauteilen.
Das Projekt EnerTHERM wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert.
Förderung: 9,5 Mio. Euro
Laufzeit: 09.2012 - 12.2018
Organisation: 8 vernetzte Teilprojekte