Entwicklung von 3D-Druckprozessen nach dem Binder-Jetting-Verfahren

gehärtet pulver bedruckt 3D Druck Binder-Jetting Pulverbett
© Fraunhofer-Zentrum HTL
Das gehärtete Bauteil wird von nicht bedrucktem Pulver befreit
Metall Keramik 3D Druck Binder-Jetting Pulverbett
Bauteile aus Metall-Keramik

Am Fraunhofer-Zentrum HTL werden Bauteile aus Metall, Keramik oder Metall-Keramik-Verbundwerkstoffen mit einem M-Flex-Pulverdrucker der Firma ExOne additiv im Pulverbett-Verfahren gefertigt. Bei dem „Binder Jetting“ genannten 3D-Druckverfahren werden die Bauteile schichtweise durch das gezielte Aufdrucken eines flüssigen organischen Binders auf ein Pulverbett generiert. Die Komponenten werden danach in einem Ofen gehärtet und von nicht bedrucktem Pulver befreit, welches gereinigt und wieder verwendet werden kann. Die Druckteile sind nach der Härtung porös. In einem abschließenden Wärmebehandlungsschritt werden die Bauteile entbindert und gesintert. Die Verdichtung kann auch über eine Schmelzinfiltration erfolgen, was neue Materialkombinationen ermöglicht.

Durch die Kombination eines Pulverbett-Verfahrens mit einem Inkjet-Druck (Binder Jetting-Verfahren), verschiedenen Binderflüssigkeiten und Infiltrationsmaterialien ist es möglich, komplexe Prototypen und Kleinserien in einer enormen Bandbreite an Werkstoffen - von Metallen über Keramiken bis hin zu Metall-Keramik-Verbundwerkstoffen - additiv zu fertigen.

Am Fraunhofer-Zentrum HTL reicht das Angebotsspektrum für Bauteile aus dem Pulverbett-Druck von der 3D-CAD-gestützten Bauteilauslegung und -konstruktion über die additive Fertigung erster Ansichtsexemplare aus Kunststoff, Machbarkeitsstudien zum 3D-Druck individueller Materialien bis zur generativen Fertigung von Bauteilen aus Metall, Keramik oder Metall-Keramik-Verbundwerkstoffen. Abgerundet wird das Angebot am HTL durch die Möglichkeit zur bauteilspezifischen In-situ-Analyse und Optimierung der Sinter- und Infiltrationsprozesse mittels ThermoOptischer Messmethoden (TOM).

Technische Daten M-Flex

Laterale Auflösung:                         64 μm

Schichtdicke:                                   100 μm (entspricht vertikaler Auflösung)

Bauraum (X,Y,Z):                              400 x 250 x 250 mm

Baugeschwindigkeit:                        3 - 12 mm entsprechend 300 bis 1200 ccm pro Stunde

Verfügbare Materialien

  • Martensitischer Edelstahl 420 (optional infiltrierbar mit Bronze)
  • Austenitischer Edelstahl 316 (optional infiltrierbar mit Bronze)
  • Nickelbasis-Superlegierungen Inconnel 625 und 718
  • Wolframcarbid (optional infiltrierbar mit Cobalt oder Nickel)
  • Siliziumcarbid (optional infiltrierbar mit Silizium)
  • weitere metallische (Wolfram, Titan, Aluminium etc.) und keramische (Aluminiumoxid, Titancarbid etc.) Materialien auf Anfrage
 

Hier finden Sie den Flyer

 

Additive Fertigung von Metall-Keramik-Verbundwerkstoffen