Förderbescheid an Fraunhofer-Anwendungszentrum TFK in Münchberg übergeben

Für den Aufbau des Fraunhofer-Anwendungszentrums für Textile Faserkeramiken TFK in Münchberg stellt das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Mittel in Höhe von 2,5 Mio. Euro zur Verfügung. Am 4. März 2016 überreichte die Bayerische Staatsministerin Ilse Aigner den Förderbescheid.

Fraunhofer-Anwendungszentrum TFK in Münchberg, Regierungspräsidentin von Oberfranken, Staatsministerin Ilse Aigner
© Michael Giegold
Förderbescheid für das Fraunhofer-Anwendungszentrum TFK in Münchberg (v.l.n.r.): Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin von Oberfranken, Prof. Dr. Frank Ficker, Leiter TFK Münchberg, Staatsministerin Ilse Aigner, Dr. Friedrich Raether, Leiter HTL Bayreuth, Landrat Dr. Oliver Bär

Die Verarbeitung von Textilfasern zu 2D- und 3D-Strukturen ist im letzten Jahrzehnt durch die Einführung neuer Technologien rasant vorangeschritten. Diese innovativen Produktionsverfahren werden am Fraunhofer-Anwendungszentrum für Textile Faserkeramiken TFK in Münchberg auf Keramik- und Carbonfasern übertragen. Keramik- und Carbonfaserverstärkte Verbundwerkstoffe haben eine große Bedeutung für zahlreiche Schlüsselindustrien, wie z. B. Leichtbau, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie und Energietechnik.

Mit der Gründung des TFK im Juni 2014 wurde für oberfränkische und überregionale Unternehmen aus der Materialherstellung und -anwendung eine leistungsfähige Anlaufstelle für textile Fragestellungen mit anorganischen Fasern geschaffen. Um diese Kompetenzen in der Region zu etablieren, stellt das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Mittel in Höhe von 2,5 Mio. Euro bereit. Staatsministerin Ilse Aigner: „Für das Fraunhofer-Anwendungszentrum TFK in Münchberg nehmen wir im Rahmen unserer Nordbayern-Initiative 2,5 Mio. Euro in die Hand. Damit verstärken wir die Forschungs- und Entwicklungskompetenz in der Region. Vor allem mittelständische Unternehmen profitieren vom kurzen Weg zu qualifizierter Forschung und qualifiziertem Personal.“

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Textile Faserkeramiken TFK in Münchberg beruht auf einer Kooperation zwischen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof. Es gehört zu dem von Prof. Dr. Gerhard Sextl geleiteten Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC und ist dort Teil des Zentrums für Hochtemperatur-Leichtbau HTL in Bayreuth. Prof. Dr. Gerhard Sextl äußerte sich im Vorfeld zur Bescheidübergabe: „Die Verarbeitung von keramischen Fasern ist eine Schlüsseltechnologie für den Hochtemperatur-Leichtbau und essenziell für die Entwicklung von wesentlich energieeffizienteren Turbinen und Generatoren der nächsten Generation. Insofern ist die Kooperation ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Region und von Bayern als Hochtechnologie-Standort.“

Staatsministerin Ilse Aigner übergab den Förderbescheid an Dr. Friedrich Raether, Leiter des HTL, und Prof. Dr. Frank Ficker, Leiter des TFK. Beide freuen sich über die Zusammenarbeit: „Gemeinsam sind nun Projekte und Dienstleistungen zur Entwicklung keramischer Faserverbundwerkstoffe über alle Prozessstufen ausgehend von der Faser über deren Verarbeitung bis hin zum fertigen CMC-Bauteil möglich.“

Es wird angestrebt, dass das Fraunhofer-Anwendungszentrum TFK in Münchberg in eine dauerhafte Fraunhofer-Gruppe übergeht. Für den Freistaat Bayern ergibt sich dadurch die Chance der nachhaltigen regionalen wie bayernweiten Stärkung des Zukunftsfeldes „Neue Werkstoffe“.

Das Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperatur-Leichtbau HTL ist mit seinen Standorten in Bayreuth, Würzburg und Münchberg nach ISO 9001:2008 zertifiziert.